Monatsarchiv für Februar 2009

Kristina

Susiya hofft auf Regen

Jetzt ist es schon das zweite Jahr in Folge, in dem der Regen ausbleibt. Und es sieht nicht so aus, als würde sich in den nächsten Tagen etwas ändern. Nasser, unser lokaler Kontakt in Susiya, hat mir seine Sorge gestern geschrieben. Für Susiya heißt das, dass zu wenig Gras in der Steppe wächst und dadurch die Schafe und Ziegen zu wenig Nahrung bekommen.

Das trifft die Hirten in Susiya besonders hart, weil Teile ihres Weidelandes von der israelischen Armee zur Pufferzone  zwischen ihrem Dorf und der nahegelegene israelischen Siedlung erklärt wurden. Seitdem ist es den Hirten verboten ist, ihr eigenes Land in der Pufferzone zu betreten. Wenn es weiterhin nicht regnet, werden sie im kommenden Jahr nun noch mehr Futter dazu kaufen müssen, um die Tiere zu versorgen.

Kristina

Grüße aus Derry

Nordirland und Palästina – zwei Regionen, die einiges gemeinsam haben beziehungsweise hatten, obwohl sie Tausende von Kilometern trennen. In Nordirland wurde der jahrzehntelange Konflikt beigelegt, die Besatzung beendet, der Terrorismus obsolet. Und warum? Weil die damalige Besatzungsmacht Großbritannien mit ihren Feinden verhandelt hat: der Irish Republican Army (IRA). Da kann die Ernennung von George Mitchell als Nahostgesandter der USA als positives Zeichen gewertet werden. Immerhin hat Mitchell bei den Friedensverhandlungen in Nordirland eine entscheidende Rolle gespielt. Mehr dazu findet sich unter anderem in dem sehr lesenswerten Blog mit dem etwas martialischen Titel: The Electronic Intifada. Ob nun Zipi oder Bibi die Wahl heute gewinnt – fest steht, dass sie mit George Mitchell rechnen müssen. Und das ist vielleicht ein kleiner Hoffnungsschimmer.

Und dass es jetzt in der nordirischen Stadt Derry sogar schon Palestina-Solidaritäts-Wandgemälde gibt, freut geneigte Irlandreisende natürlich besonders…

 

Und so sieht ein anderes Wandgemälde in Derry aus: Dargestellt ist eine Szene aus einer gewaltlosen Demonstration in Derry, die von der britischen Armee blutig beendet wurde und als "Bloody Sunday" in die Geschichte einging. Foto: Kristina Kühl

Hier der Klassiker der Wandgemälde in Derry: Dargestellt ist eine Szene aus einer gewaltlosen Demonstration in Derry, die von der britischen Armee blutig beendet wurde und als "Bloody Sunday" in die Geschichte und in das gleichnamige Lied von U2 einging. Foto: Matthias Damm

 


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Und dieses Palästina-Solidaritäts-Wandgemälde findet sich jetzt offenbar ebenfalls in Derry. Foto: Ali Abunimah auf Electronic Intifada

Kristina

Tourdaten (2)

Nächster Termin auf der großen gehaltslos.net-Tournee: 

Leben im Schatten der Siedlungen – Für EAPPI in Hebron 

In Hebron leben heißt, den Nahostkonflikt in allen seinen Ausprägungen auf engstem Raum mitzubekommen. Israelische Siedlungen im Herzen der palästinensischen Innenstadt machen Hebron auf erschreckende Weise einzigartig. Sechshundert Siedler plus zweihundert Yeshiva-Studenten leben dort teils auf den Dächern palästinensischer Häuser unter dem Schutz des Militärs. Stärker kann die Konfrontation zwischen Israelis und Palästinensern kaum werden. Und doch ist Hebron kein Unikum – was sich in dieser Stadt abspielt, findet auch in vielen anderen Orten des Westjordanlandes statt, nirgends jedoch so fokussiert.   

Die Sozialpädagogin Kristina Kühl leistete drei Monate in dieser geteilten Stadt einen Freiwilligendienst im Rahmen des Programms EAPPI des Ökumenischen Rates der Kirchen. Täglich begleitete sie palästinensische Schulkinder über den israelischen Kontrollpunkt in ihre Schule, besuchte Familien, half bei der Olivenernte und dokumentierte das Leben per Fotoapparat. Mit einer Auswahl der Fotos hat sie eine Ausstellung zusammengestellt, die mit diesem Vortrag eröffnet wird.  

Sie wird über die Situation in Hebron berichten und über Susiya, ein Dorf von Höhlenbewohnern in den Bergen südlich von Hebron. Ihre Erfahrungen mit den Menschen in diesem Konfliktgebiet und mit den zahlreichen Friedensinitiativen bilden das Herzstück ihres Vortrags. Die Fotoausstellung ist im Februar im Eckstein zu sehen. 

Mittwoch, 18. Februar 2009, 19.00 Uhr  

Raum 4.01, eckstein, Burgstr. 1-3, 90403 Nürnberg 

Nürnberger Evangelisches Forum für den Frieden im cfb e.V.(NEFF) 
Burgstr. 1-3, 90403 Nbg, Tel. 2142152, Fax 2142153, neff-cfb@eckstein-evangelisch.de, www.neff-netzwerk.de  
Wir verlangen zwar keinen Eintritt, freuen uns aber über jede Spende, die zur Finanzierung der Veranstaltung beiträgt! 

Kristina

Wer nicht lesen will…

… muss hören: 

Hier ein weiteres Radio-Interview, diesmal mit Christoph Lefherz von der Evangelischen Funk-Agentur. Es lief und läuft auf verschiedenen Lokalsendern. Die bekannten Ähs und Öhs sind glücklicherweise so weit wie möglich rausgeschnitten…

Teil 1:

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Teil 2:

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