30.07.2009
Grüße aus dem Sommerloch
Eigentlich lohnt es sich nicht, die Debatte um das Bundesverdienstkreuz für Felicia Langer hier aufzuwärmen — allzu tumb sind die Argumente derer, die einen Skandal darin sehen, daß eine langjährige Kämpferin für die Rechte der Menschen in den besetzten Gebieten mit dieser Ehrung ausgezeichnet wird. Und letztlich scheint es ihnen selbst im tiefsten Sommerloch nicht gelingen, ihr Anliegen wirklich auf die Agenda zu bringen.
Daß auch Arno Hamburger in den Chor derer eingetreten ist, die meinen, sich mit der albernen Drohung profilieren zu müssen ihr eigenes Verdienstkreuz zurückzugeben, erstaunt kaum. Daß es selbst den Nürnberger Nachrichten nicht gelingt, auch nur einen einzigen Leserbrief aufzutreiben, der so etwas wie Verständnis für Hamburgers Position äußert, und stattdessen eine ganze Latte von Äußerungen druckt, die ihn unterschiedlich scharf angreifen, ist dann aber doch drollig.
Ein heißer Lesetipp (und zwar auch für die Hamburgers und Giordanos dieser Welt, die vermutlich gar nicht wissen, in wessen Kielwasser sie ihre Profilierungsversuche unternehmen) ist allerdings der Briefwechsel zwischen dem Kopf derer, die in allem und jedem schlimmsten Antisemitismus wittern (nämlich dem früher mal namhaften Journalisten Henryk M. Broder) und dem grünen Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer, der die Ehrung für Langer unterstützt hatte.
Ich will nicht auf Broders eigene Seite verlinken sondern verweise auf einen Blogeintrag auf freitag.de — wer will, kann von dort aus weiterklicken. Chapeau vor der Souveränität Palmers!
Es wird Zeit, daß insbesondere die Nürnberger SPD erkennt, wie Hamburger mit solchen Aktionen nicht nur sein eigenes Ansehen zerstört.