28.08.2008
3 lange Tage
Keine Ahnung wo ich anfangen soll. Es gibt soviel zu schreiben aber mir bleibt keine Zeit. Linda, eine Ehemalige, macht mit uns seit Dienstag die Übergabe und stellt uns zahllosen NGOs, Friedensinitiativen und Familien vor. Die Übersicht über die Namen – insbesondere über die tausend Kinder – habe ich schon lange verloren.
Hier ein paar Erlebnisse vom ersten Tag: Am Dienstag sind wir, gleich nach der Ankunft in unserer Wohnung, nach Susiya gefahren, ein Ort irgendwo im Nirgendwo in den Bergen südlich von Hebron, wo Bauern in Zelten leben. Sie haben keine Genehmigung, etwas zu bauen oder Höhlen in den Fels zu schlagen. Dort wurde eine Familie vor ein paar Wochen von einer Hand voll maskierter Siedler überfallen und mit Baseballschlägern attackiert. Eine alte Frau und andere Familienmitglieder wurden dabei schwer verletzt.
Dank der Initiative “Shooting Back” der israelischen Friedensinitiative B’tselem, die Videokameras an gefährdete Familienmitglieder verteilen, war es möglich, den Überfall zu dokumentieren. Das Video ging um die Welt und ist auf der B’tselem-Website und unter anderem bei You Tube zu finden. Den Link füge ich an, wenn ich mehr Zeit habe.
In dieser Region gibt es einige gefährdete Familien. Einmal wöchentlich besuchen wir Familien und bleiben über Nacht. Der Empfang in Susiya war starker Tobak: kaum angekommen hörten wir einen Schuss, nicht weit von uns entfernt. Ein Hund der Hirtenfamilie wurde von einem vorbeifahrenden Siedler angeschossen – einfach so. Hier ein Foto:
Am nächsten Morgen gab’s dann das Kontrastprogramm: Als wir mit den Hirten auf dem Feld waren, kamen wir genau richtig, um bei der Geburt eines Lamms zuzusehn. Und auf einmal fühlt man sich wie in Brehms Tierleben…
über “Shooting Back” haben sie vor kurzem im ard fernsehen berichtet, war sehr informativ.
pass also gut auf deine kamera auf.
[...] zu B’Tselem im Blog hier und [...]