Kristina

Issas Haus

Es gibt keine Hoffnung im Nahostkonflikt? Oh doch! Hier die Geschichte von Issas Haus. Issa ist der Gründer des palästinensischen Ablegers von ISM (International Solidarity Movement) in Hebron. Das Haus links im Bild hinter den Bäumen ist das erste und bisher einzige Haus, das von Siedlern okkupiert und 2006 wieder an Palästinenser zurückgegeben werden musste. Ursprünglich wohnte hier ein palästinensisches Paar, mit einer ID für Jerusalem und Westbank. Um dieses Privileg nicht zu verlieren, war die Familie gezwungen, nach Jerusalem zu ziehen und das Haus in Hebron aufzugeben.

Ein leeres Haus neben einer israelischen Siedlung Tel Rumeida (im Foto direkt rechts neben dem Haus aber hinten im Gebüsch versteckt) bleibt nicht lange leer.Es zu okkupieren ist so simpel wie wirkungsvoll. Und so ließ der Stacheldraht nicht lange auf sich warten, genauso wenig wie der Vandalismus. Kurze Zeit später war kein Fenster, keine Tür oder sonst irgendetwas im Haus. Einige Siedler gingen dort ein und aus, lebten aber nicht darin.

Anfang 2006 hatte Issa dann die Idee, dieses Haus von den Eigentümern zu mieten, was er bald darauf auch tat. Kurze Zeit später kam er, als niemand im Haus war, mit einer Reihe palästinensischer, israelischer und internationaler Friedensaktivisten zu seinem neuen Mietobjekt und begann den Stacheldraht zu zerschneiden. Die Armee (IDF) war natürlich völlig irritiert, musste sich aber geschlagen geben, als sie seinen Mietvertrag sahen. Dann hieß es, er dürfe bleiben, aber Besucher sind nicht erlaubt. Aber auch das erstritt er sich vor Gericht und bald darauf, begleiteten ihn eben diese palästinensischen, israelischen und internationalen Friedensaktivisten Tag und Nacht in seinem Haus. Das Haus wurde während dieser Zeit immer wieder attackiert aber die Friedensaktivisten blieben präsent. Nach vier Monaten ununterbrochener Präsenz war es geschafft. 

Heute sind die Renovierungsarbeiten, finanziert unter anderem durch ICAD (International Committee Against House Demolitions),  im Erdgeschoss abgeschlossen. Das Dachgeschoss wird momentan wieder hergestellt. Zukünftig sollen dort Trainings für Gewaltfreiheit, Hebräisch- und Englischkurse stattfinden. Schon heute ist das Haus Treffpunkt von Friedensgruppen aus aller Welt – Palästina und Israel natürlich eingeschlossen. Wenn das mal keine Erfolgsstory ist?

2 Kommentare zu “Issas Haus”

  1. [...] geraten ist. Ursprüngliches Programm des Tages: Olivenernte in Tel Rumeida unterhalb von Issas Haus und anschließend der wöchentliche Besuch der von Siedlerattacken bedrohten [...]

  2. Shafaqam 26.11.2015 um 6:17

    OH MY GOD!! That’s so not our house! Are you a magician?? These prieucts are awesome! Who wouldn’t want to buy this house, with its extra long bed and giant doors! Ah, the magic of photography. The photos are TREMENDOUS!! Man, I could go on, but I’ll stop. Have a great weekend!!

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